Zugegeben: Jedes Elternteil hat bereits mindestens ein Mal das eigene Kind vorm Fernseher drapiert, um schnell zu duschen, zu telefonieren oder das Mittagessen vorzubereiten. Diese Vorgehensweise bereitet zwar ein schlechtes Gewissen, schadet dem Kind aber nicht nachhaltig. Beim Fernsehen kommt es nämlich eher auf das Wie als auf das Wie oft an.
Fernsehen als Bildungsapparat
In den Neunzigern gab es ein erfolgreiches Kinderlied mit dem Titel „Meine Bildung hab‘ ich aus dem Fernsehen“. Doch so einfach ist es nicht, Kinder mit Wissen zu füttern. Eltern sollten bewusst Programme und Sendungen auswählen, die dem Kind zugute kommen und vor dem dritten Lebensjahr eignet sich das Fernsehen für den Lerneffekt überhaupt nicht. Kinder begreifen erst danach langsam Zusammenhänge und demnach Handlung und Wirkung. Auch kindgerechte Zeichentrickserien bleiben für zu kleine Zuschauer unzusammenhängend und können nur in ihren Einzelteilen verstanden werden, der sogenannte rote Faden bleibt unerkannt.
Das falsche Programm
Später, wenn das Kind größer ist und anfängt, eben selbige Zusammenhänge zu begreifen, ist es wichtig darauf zu achten, was im Fernsehen geschaut wird. Schnell kann das (falsche) Bild entstehen, dass die Welt von Stereotypen beherrscht oder Probleme mit Gewalt gelöst werden.
Vorteile des kindgerechten Fernsehens
Unter der Voraussetzung, Fernsehen in Maßen anzubieten, können Kinder bei kindgerechten Formaten einiges lernen. Dazu gehören Grundlagen wie Zahlen und Farben, Wortschatzerweiterungen und später das Entdecken von fremden Ländern und Kulturen.
Aber es bleibt dabei: Ein Fernseher ersetzt nie aktives Spielen und Miteinander und sollte Ausnahme statt Regel darstellen.
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