Die Fakultät. Die südamerikanische Universidad Pontificia Bolivariana unterhält auch eine Fakultät für Modedesign. Hier werden die jungen südamerikanischen Talente gefördert und ausgebildet. Die Fakultät besitzt in der südamerikanischen Modebranche einen ausgezeichneten Ruf und kann bereits seit mehreren Jahren immer wieder große Erfolge auf der renommierten Columbiamoda feiern. Diese Messe ist nicht nur bei den Zuschauern renommiert, sondern auch für (junge) Designer wichtig, da man hier Kontakte knüpft, die Kollektionen der anderen sieht und sich hier viel Raum für Inspiration bietet.
Die Mode. Natürlich ändert sich die Mode Jahr für Jahr, da sie von verschiedenen kreativen Köpfen der Universität hergestellt bzw. entworfen wird. Hier sei nun die Mode der diesjährigen Columbiamoda 2013 beschrieben. Natürlich fällt deutlich auf, dass die Kreationen nicht von einem einzigen Kopf entworfen worden. Es gibt keine Stringenz, wie man sie zum Beispiel bei Chanel (Lagerfeld) oder der Marke Lagerfeld findet. Es gibt ferner keine klar erkennbare Linie.
Die einzige Gemeinsamkeit, die sich erkennen lässt, ist, dass alle Kreationen sehr jung wirken. Doch genau das ist es, was man an der UPB möchte: Die aufregende südamerikanische Modeszene möchte jung bleiben, sich stets neu erfinden; sie möchte neue Wege gehen und sprühende Kreativität umsetzen. Alle Kreation sind vom für Südamerika typischen Lebensgefühl geprägt. Sie sind wenig ernst, eher casual und sehr dynamisch. Es wird mit sehr unterschiedlichen Farben gearbeitet; sehr häufig jedoch werden cremefarbene Töne, Schwarz oder Blau verwendet. Dennoch sind sehr knallige, leuchtende Farben nahezu gar nicht vertreten, womit man eigene Wege geht, da gerade leuchtende Farben so typisch für südamerikanische, besonders für kolumbianische Kollektionen ist. Doch es ist nicht das Ziel etwas Bestehendes nachzuahmen, sondern etwas Neues zu schaffen.
Die Schnitte. Die Schnitte sind meist sehr gewagt und wirken extravagant. Man will die weibliche und männliche Figur betonen, legt dabei aber traditionell großen Wert auf Schlankheit. Insofern geht man auch bei der UPB keine neuen Wege. Auch die Schnitte künden natürlich von den jungen Jahren ihrer Designer, sehen aber allesamt geschmackvoll und elegant aus. Was die Alltagstauglichkeit betrifft, darf am oftmals am praktischen Nutzen gezweifelt werden, doch die meisten Kreationen verstehen sich auch nicht als Alltagskleidung, sondern eher als Kleidung für den besonderen Anlass, sei es eine Vernisace, eine Cocktail-Party oder Spenden-Gala.
Die Zielgruppe. Die von der UPB entworfenen und hergestellten Kreationen können auch gekauft werden. Bei der Zielgruppe, welche die jungen Modeschöpfer vor Augen haben, handelt es sich allerdings um ebenso junge Menschen, die ihre Kreativität und Eigenständigkeit mit ihren Klamotten kommunizieren möchten. Auch wenn viele der Kreationen in die Richtung Casual gehen, wobei man an die junge Frau oder den jungen Mann denkt, der jene Kreationen in seiner Freizeit trägt, darf bezweifelt werden, dass sie dort wirklich zu Hause sind.
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