Französisches Baskenland – Küstenstädte mit dem besonderen Charme
Wer Baskenland hört, denkt meist an Spanien. Doch das französische Baskenland ist genauso sehenswert. Fünf Küstenstädte reihen sich hier aneinander: Hendaye, Saint-Jean-de-Luz, Biarritz, Anglet und Bayonne – und jedes von ihnen hat seinen ganz eigenen Charakter.
Biarritz
Wer internationales Flair sucht, gibt Reiseziel Biarritz Baskenland bei Google ein, wird viele Informationen finden. Seinen Ruhm, hat Biarritz Kaiser Napoleon III zu verdanken, der hier gerne mit seiner Frau Eugénie urlaubte. Dies zog später auch den europäischen Adel, sowie den Geldadel nach Biarritz. Der Jetset und die Könige sind zwar mittlerweile verschwunden, doch architektonisch hat diese Zeit ihre Spuren hinterlassen. Auf organisierten Touren durch die Stadt können Touristen unzählige Villen unterschiedlicher Baustile bewundern. Heutzutage ist Biarritz vor allem bei Surfern beliebt und ist nach eigenen Angaben der erste Wellenreiter-Ort Frankreichs. Neben den Surfern zieht es auch viele Golfer nach Biarritz. Der Golfplatz wurde im Jahr 1888 angelegt und ist mit seinem Clubhaus im englischen Stil Anziehungspunkt für Gäste, die die Hotels der Stadt füllen. Easyjet bietet übrigens regelmäßig den ganzen Sommer ab Juni Direktflüge von Berlin nach Biarritz an.
Anglet
Eingebettet zwischen Bayonne und Biarritz ist Anglet der natürlichste der Küstenorte. 5 km feiner Sandstrand, ein großer Kiefernwald am Meer, zwei Golfplätze mit 18 und 9 Löchern sind die wichtigsten Vorzüge. Wandern, Radfahren und Reiten sind die beliebtesten Aktivitäten, aber der Königssport ist das Surfen, das an den 11 Stränden fast das ganze Jahr über praktiziert wird und an dem große internationale Wettbewerbe stattfinden. Auf der Anglet Surf Avenue, im Liebeszimmer, haben fast 20 der größten Surfer ihre Spuren für immer hinterlassen. Anglet ist Natur, aber auch Geselligkeit: Entlang der Strände gibt es zahlreiche Bars und Restaurants, in denen Sie sich mit Ihrer Familie oder Ihren Freunden treffen können.
Bayonne
Bayonne ist die Hauptstadt des französischen Baskenlandes. Ursprünglich war Bayonne – wie Venedig noch heute – durchzogen von Kanälen. Diese wurden jedoch mittlerweile zugeschüttet. Kulinarisch ist Bayonne bekannt für seinen Schinken, der weder geräuchert noch gekocht, sondern getrocknet und gesalzen wird. Auch Schokolade hat eine lange Tradition in Bayonne. Dementsprechend finden sich hier Chocolaterien mit langer Tradition wie das „Daranatz“ in der Rue Port Neuf. Wer sich historisch informieren möchte, findet im „Musée Basque“ Informationen zur Geschichte und Kultur des Baskenlandes. An die 2000 Objekte, die von der Tradition der Region erzählen, werden hier ausgestellt. Der Hafen von Bayonne ist einer der wichtigsten Frankreichs und Ziel zahlreicher Kreuzfahrten.
Hendaye
Direkt nach der spanischen Grenze befindet sich der kleine Ort Hendaye. Kein Wunder also, dass sämtliche Straßenschilder hier sowohl in Französisch als auch in Baskisch beschriftet sind. Der Ort versprüht mit seinem langen Sandstrand mit feinem Sand und dem mondänen Yachthafen einen besonderen Charme. Das Schloss Abbadia ist sowohl von innen als auch von außen sehr interessant zu besichtigen. Der Bau des Schlosses wurde im 19. Jahrhundert. Der Bau des Schlosses wurde im 19. Jahrhundert von dem baskischen Entdecker Antoine d’Abbadie in Auftrag gegeben, und die Architektin Violet le Duc entwarf seine ganz besondere Form. Noch heute kann die Sternwarte des einstigen Hausherren und seine Bibliothek besichtigt werden.
Saint-Jean-de-Luz
Saint-Jean-de-Luz ist ein gemütlicher Ort, der für den Familienurlaub geeignet ist. Die Bucht von Saint Jean ist durch Barrieren vor großen Wellen geschützt. Dadurch ist das Baden und Spielen mit Kindern hier besonders sicher. Saint-Jean-de-Luz ist vielleicht die typischste baskische Stadt entlang der Küste. Dies ist die Kirche St. Johannes der Täufer mit ihren typischen baskischen Holzgalerien. Der Legende nach wurde in dieser Kirche 1660 der Sonnenkönig Ludwig XIV. getraut, der König der Sonne. Das Original Bett des Königs kann im „La Maison Louis XIV“ bestaunt werden.
Das Landesinnere des französischen Baskenlandes
Neben den Küstenstädten mit ihrem ganz eigenen Charakter zieht es auch viele Touristen in das Innere des französischen Baskenlandes. In den grünen Hügeln des Hinterlandes finden sich viele kleine Dörfer, die sich ihren ursprünglichen Charme erhalten haben. Einen Besuch wert sind beispielsweise die Städte und Dörfer Cambo les Bains, Hasparren, Bidache, Saint Etienne de Baïgorry, Tardets. La Bastide Clairence, Saint Jean Pied de Port, Sare et Ainhoa wurden sogar als schönste Dörfer Frankreichs ausgezeichnet. Inmitten der bunten Häuser und schmalen Gassen wird die baskische Kultur und Tradition besonders lebendig und spürbar. Besonders hervorzuheben ist das Dorf Espelette, das mit seinen weiß-roten Fachwerkhäusern einem Bilderbuch-Dorf gleicht. Berühmt ist Espelette auch wegen dem Espelette-Pfeffer, der Pfeffer in der baskischen Küche ersetzt.
Doch auch Wanderbegeisterte kommen im französischen Baskenland voll auf ihre Kosten. Wer einen spektakulären Ausblick auf die Pyrenäen und den Golf von Biskaya genießen möchte, besteigt beispielsweise den nahegelegenen Berg La Rhune, der auf einer Höhe von 900 Metern liegt. La Rhune lässt sich auch mit einer der wenigen Zahnradbahnen Frankreichs – dem Train de La Rhune – erklimmen, von der aus man einen herrlichen Ausblick während des Aufstieges genießt und wo man die Pottoks, die typischen kleinen Pferde des Baskenlandes, antreffen kann.
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